Foto J.Helbig
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Granit

Das Gesteinsmassiv, auf dem sich unsere Gemeinde befindet, gehört zu einem 4600 km² großen Gesteinskörper, der im Steinkohlenzeitalter (Karbon, vor 350 Mio. Jahren) im Zuge der variszischen Gebirgsbildung entstand. Dieses gewaltige Gesteinsmassiv enthält neun Abarten des Granits. Die Gesteinsmasse erkaltete unter dem damals hier vorhandenen Grauwackengebirge (Rest: Hutberg bei Kamenz) und bildete einen Batholith. Das ist ein Plutonitkörper, der sich mit zunehmender Tiefe verbreitert und mehrere hundert Kilometer Durchmesser erreichen kann. Entsteht eine solche Lagerstätte, so war die bildende Gesteinsmasse diskordant, d.h. sie burchbrach die Struktur der Erdkruste. Teile des Grauwackengebirges wurden bei Kontakt mit der glühenden Masse aufgeschmolzen und umgewandelt (Kontaktmetamorphose).

Foto R.Karsch

Das Gesteinsmassiv befindet sich zwischen der Westlausitzer Verwerfung (Großenhain-Radeberg-Dresden-Hohnstein-Hinterhermsdorf) und der Neiße. Parallel zu der Verwerfung verlaufen Störungen (z.B. bei Schirgiswalde), in denen das Gestein zerquetscht oder schiefrig ist.

Granit entsteht aus Gesteinsschmelze (Magmatit), die unter der Erdoberfläche erkaltet (Magma).

Genau genommen wird in unserer Gemeinde nicht Granit, sondern Granodiorit abgebaut. Dieser enthält auch die Gemengenanteile Feldspat, Quarz und Glimmer. Jedoch ist der Anteil an Quarz (25%) geringer als beim Granit, der Anteil Biotit (12%) (Art des Glimmers in beiden Gesteinen) ist größer, der Plagioklasfeldspat ist im Granodiorit reichlicher vorhanden als der Alkalifeldspat (größter Anteil des Feldspats im Granit).

Foto R.Karsch

Granit:

1.Feldspat
a) Plagioklasfeldspat (Natrium/ Calcium)
b) Orthoklasfeldspat (Kalium/ Natrium)
2. Quarz (Erscheinungsform der Kieselsäure SiO2)
3. Glimmer
a) Biotit (Magnesium)
b) Muskovit (Kali)

Granit ist ein saures Gestein, da sein Anteil an Kieselsäure (SiO2) größer als 65% ist.
Die körnige Textur (die einzelnen Gemengeanteile sind deutlich erkennbar) kam zustande, weil sich die Gesteinsmasse nur langsam abkühlte und die Mineralien sich so vollständig auskristallisieren konnten.
Der Granit ist im Klosterberg teilweise von Diabasgängen (Gestein eruptiven Ursprungs) durchzogen. Diese können bis zu mehreren Metern breit sein.
Der Demitzer Granodiorit ist extrem druckfest, frost- und politurbeständig. Seine Dichte beträgt etwa 2,7.

Beispiele für seine Anwendung sind:

Zollkanal in Hamburg,
Carolabrücke, Alberthafen und Finanzministerium in Dresden,
große Teile des sowjetischen Ehrenmals in Berlin,
Pfeiler der Elbbrücke Hämerten bei Stendal,
Schleusen-, Hafen- und Schutzanlagen in Wilhelmshafen,
Seeschleusen in Holland,
ehemaliges RGW-Gebäude in Moskau,
U-Bahn-Bauten in Prag,
Olympiastadion in München...

Quellen:
Herrmann, Dr. O.: „Steinbruchindustrie und Steinbruchgeologie"; Berlin, 1899; Verlag von Gebrüder Borntraeger
Nadolny, Jörg: „Familien-Kalenderbuch";Waltersdorf, 1993; Oberlausitzer Verlag
Tanelli, Giuseppe u.A.: „Wissen heute auf einen Blick - Geologie"; Klagenfuhrt, 1995; Neuer Kaiser Verlag GmbH „Chronik - VEB Sächsische Granitwerke Demitz-Thumitz"